Seite wählen

Im Sport kennen wir alle diesen entscheidenden Moment, wenn alles auf dem Spiel steht. Druck ist da, und wie wir damit umgehen, definiert oft den Ausgang des Spiels. Das habe ich sehr oft in meiner Handballkarriere erlebt. Natürlich ist dies auch ein Erfahrungswert. Jedoch können wir auch frühzeitig lernen damit umzugehen.

Diese Dynamik ist nicht nur auf dem Spielfeld relevant, sondern auch in der Welt der Führung. Daher möchte ich als ehemaliger Handballnationalspieler und heutiger Leadership-Experte teilen, was wir von Sportteams lernen können, um unter Druck zu bestehen und gemeinsam effektiv zu arbeiten.

1. Team-Resilienz fördern:

  • Im Sport können wir Druck besser bewältigen, wenn jeder im Team resilient ist. In der Führung ist es genauso wichtig, eine Umgebung zu schaffen, in der Teammitglieder sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Selbst in einem Spiel muss jeder Spieler eine gewisse Resilienz aufbauen, um mit den Fehlern umzugehen. Handball ist ein Fehlersport. Es gilt daraus zu lernen und sich zu entwickeln.

2. Klare Kommunikation:

  • Klare Kommunikation ist in Sportteams entscheidend, besonders unter Druck. In vielen Situationen hat die Kommunikation den entscheidenden Moment ausgemacht, bevor die eigentliche Aktion ausgeführt wurde. Ich erinnere mich da vor allem an Spiele bei der Europameisterschaft 2016. Als Führungskräfte sollten wir dieses Prinzip übertragen, indem wir sicherstellen, dass Informationen selbst in stressigen Situationen klar und effektiv kommuniziert werden.

3. Fokussierung auf das Jetzt:

  • Sport lehrt uns, uns auf das aktuelle Spiel zu konzentrieren, nicht auf vergangene Fehler oder zukünftige Unsicherheiten. Wenn du als Sportler, dich mit zu vielen Gedanken plagst, verlierst du den Fokus und bist, um es in den Worten von Michael Jordan zu sagen “out of your zone”. In der Führung bedeutet das, den Blick auf die gegenwärtigen Aufgaben zu richten und sich nicht von Druck überwältigen zu lassen.

4. Lernorientierung fördern:

  • Im Sport betrachten wir Druck oft als Gelegenheit zum Wachsen. Natürlich gibt es Phasen, in denen es nicht einfach ist. Wenn ich als Sportler allerdings diese überstanden habe, bin ich gewachsen. Als Spieler und vor allem als Persönlichkeit.  Als Führungskräfte können wir diese Einstellung annehmen, indem wir unsere Teams dazu ermutigen, aus Drucksituationen zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Die Erfahrung zeigt, dass der Umgang mit Druck erlernbar ist. Indem wir Prinzipien aus dem Sport in unserer Führung integrieren, stärken wir nicht nur unsere eigene Resilienz, sondern schaffen auch ein Umfeld, in dem unsere Teams unter Druck erfolgreich agieren können.

Sportliche Grüße,
Martin